Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf ca. 3,5 Mio. €. Von diesem Geld ist bis Oktober 2020 unser 31 m breites und 14 m tiefes OurHaus entstanden, mit 1306 m² vermietbarer Fläche, inklusive 71 m² für eine Gewerbeeinheit, die auch als Atelierwohnung genutzt werden kann. Diese Kosten tragen wir als Genossenschaft gemeinsam mit unseren Partnern und Unterstützern.

Der große Vorteil dieser genossenschaftlichen Finanzierung sind langfristig stabile Dauernutzungsgebühren (Mieten). Jeder Bewohner ist sowohl Mieter*in als auch gleichzeitig Vermieter*in über den genossenschaftlichen Geschäftsbetrieb. Aus dieser Identität von Nutzer*in und Eigentümer*in ergibt sich ein Interesse an gleichbleibend bezahlbaren Dauernutzungsgebühren.

Der Finanzplan ist nach dem Kostenprinzip aufgestellt, so dass alle Gelder der Realisierung des unabhängigen, selbstorganisierten Wohnens zu Gute kommen. Privates Vermögen kann auf diese Weise nicht angehäuft werden.

Finanzierung des Projekts

Eigenkapital

Das benötigte Eigenkapital (ca. 25%) wurde zu 20% von den Mitgliedern durch privates Vermögen bereitgestellt. Dieses wird in Form von wohnungsbezogenen Genossenschaftsanteilen zur Verfügung gestellt, die jede Partei abhängig von der genutzten Wohnfläche erworben hat. Zieht eine Partei wieder aus dem Projekt aus, erhält man seine Einlage nach Ablauf einer Kündigungsfrist vollständig zurück.

Investierende Mitglieder

5% des Eigenkapitalanteils werden von externen Projektunterstützern zur Verfügung gestellt. Unsere „investierenden Mitglieder“ zeichnen sogenannte „nicht-wohnungsbezogene Genossenschaftsanteile“. Somit sind sie Mitglied und Partner in der OurHaus eG und können sich aktiv in die Entscheidungsprozesse einbringen. Investierende Mitglieder fördern unser solidarisches Wohnprojekt und schaffen ein Gegengewicht zum konventionellen Wohnungsmarkt. Das eingebrachte Kapital wird verzinst.

Fremdkapital

Die verbleibenden 75% finanzieren wir mit Fremdkapital, bereitgestellt durch unsere Finanzierungspartner. Bei der Auswahl unserer Partner achten wir auf ein nachhaltiges, ethisches und ökologisches Portfolio. Wir haben kein Interesse daran, dass unser Finanzierungspartner Projekte der Rüstungs-, Atom- und Kohleindustrie den Rücken stärkt oder mit Nahrungsmitteln spekuliert.

Die Tilgung dieses Fremdkapitals sowie dabei anfallende Zinsen, realisieren wir über die wohnungsgrößenabhängigen Dauernutzungsgebühren. 

Diese Nutzungsentgelder werden eine Höhe von 10 €/m² nicht überschreiten. Darüber hinaus fallen durch Neben- und Verwaltungskosten weitere 2 €/m² an, so dass wir als Bewohner über einen längeren Zeitraum zu einem stabilen Gesamtentgelt von 12 €/m² im Haus leben können. Anfangs erscheint der Betrag vielleicht im Vergleich zu den umliegenden Mietpreisen etwas hoch. Jedoch ist in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass  sämtliche gemeinschaftlich genutzten Räume und Flächen mitinbegriffen sind, sodass der effektive Mietpreis für die ausschließlich privat genutzten Wohnräume tatsächlich niedriger ist.